Ziel des Forschungsprojekts war die Entwicklung leistungsfähiger T-Zell-basierter Testsysteme für die verbesserte zelluläre Immundiagnostik bei Transplantatempfängern sowie bei herpesviralen Infektionen.
Die Beurteilung der funktionellen Beeinträchtigung der zellulären Immunantwort (CMI) im Verlauf einer immunsuppressiven Behandlung sowie die Vorhersage von Virusreaktivierungen und damit verbundenen Erkrankungen stellen besondere Herausforderungen an die Labordiagnostik dar. Mit den bislang verfügbaren Verfahren können die offenen Fragen nur unzureichend beantwortet werden.


rechts: T-Track® CMV-Diagnostik-Kit zur Bestimmung der Funktionalität der zellvermittelten Immunantwort von CMV-seropositiven Patienten. Der Test erlaubt eine semiquantitative Beurteilung der CMV-spezifischen Immunkompetenz (Quelle: Lophius Biosciences GmbH)
Im Rahmen dieses Projekts sollten deshalb leistungsfähige Tests entwickelt werden, die auf einem Nachweis und dem Monitoring funktioneller Herpesvirus-spezifischer T-Zellen als innovativem „Host-response“-Marker für klinische Symptomatiken beruhen. Aufgrund ihrer großen klinischen Relevanz fokussierte sich die Testentwicklung auf das humane Zytomegalievirus (CMV). Mittels eines ELISpot-basierten Screenings immundominanter CMV-Antigene mit Blutproben ausgewählter gesunder Probanden konnten zwei CMV-Proteine identifiziert und deren immunstimulatorische Eigenschaften durch das verwendete Verfahren der Harnstoff-Formulierung weiter optimiert werden.
Die in der Art „aktivierten“ Antigene besitzen die Fähigkeit zur gleichzeitigen Stimulation verschiedener Populationen klinisch hochrelevanter Effektorzellen der CMI (Abb. 1). Ein auf der Kombination dieser aktivierten Proteine mit dem hochsensitiven IFN-g ELISpot durchentwickelter Diagnostiktest (Abb. 2) wies in Studien mit gesunden Probanden, Dialysepatienten und Empfängern solider Organe sehr gute Leistungsparameter zur Bestimmung der Funktionalität der CMI auf. Die Eignung des Tests zur Identifizierung von immunsupprimierten Patienten mit erhöhtem Risiko für CMV-Reaktivierungen und CMV-Erkrankungen wird derzeit in zwei multizentrischen Studien mit Nierentransplantatempfängern und Knochenmarkstransplantierten überprüft.