Ziel des Projektes war die Entwicklung eines wirtschaftlichen Verfahrens zur Wiederaufbereitung und Wiederverwendung gebrauchter wässriger Spülflüssigkeiten, die bei der Serienlackierung von Kraftfahrzeugen mit Wasserlacken anfallen.
Die Spülflüssigkeit reinigt das Lackiersystem bei jedem Farbwechsel. Zur Herstellung der frischen Spülflüssigkeit und zur umweltverträglichen Entsorgung der gebrauchten Ware werden dabei ca. 1,5 kg Erdöl je Karosse verbraucht und ca. 4 kg CO2 emittiert. Unter Verwendung umfangreicher eigener theoretischer und labortechnischer Vorarbeiten wurde im Rahmen des Projektes eine Versuchsanlage errichtet, in der verschiedene gebrauchte Spülflüssigkeiten aus Automobilwerken wiederaufbereitet werden können.
Die Prüfung und Bewertung der Gebrauchseigenschaften der hergestellten Recyclate erfolgte gemeinsam mit dem jeweiligen Automobilwerk. Die Qualität war besser als die der heute im Betrieb eingesetzten Neuware. Das entwickelte Verfahren erreicht zuverlässig die hohe Trennschärfe, die notwendig ist, um die etwa 100 verschiedenen Störstoffe, die die gebrauchte Spülflüssigkeit mit Anteilen vom Prozent- bis zum ppm-Bereich enthält, sicher aus dem Recyclat fernzuhalten.
Durch die Wiederaufbereitung und Kreislaufführung der Spülflüssigkeit werden Rohstoff-, Energieverbrauch und CO2-Emission – verglichen mit der bisher üblichen Einmalverwendung und Entsorgung – um 85 % reduziert. Dazu fallen aus der Wiederaufbereitung keine entsorgungsbedürftigen Abfälle mehr an, da die Reststoffe ohne Nachbehandlung thermisch verwertet werden können. Es entsteht kein Abwasser, da das Wasser im Recyclat wiederverwendet wird. Die Kosten der Spülmittelversorgung werden durch Recycling günstiger als bisher; diese Relation wird sich bei steigenden Kosten für Rohstoffe und Emissionsrechte weiter verbessern.