Im Forschungsprojekt Traction on Demand wurden schwere Nutzfahrzeuge hin zu einer bedarfsgerecht verteilten Traktionserzeugung weiterentwickelt. Die Partner verfolgten dabei einen ganzheitlichen Ansatz, der Simulationen zu Boden- und Reifenmodellen, Antriebs- und Regelungstechnik, Gesamtfahrzeugsimulationen sowie Fahrzeugmessungen und -versuche umfasste.

Traktionsfahrzeuge mit mechanischem Allradantrieb weisen einen Zielkonflikt zwischen Steigfähigkeit und Lenkverhalten auf; der komplexe Antriebsstrang erhöht zudem den Verbrauch. Im Bereich Reifen- und Untergrundsimulation stehen wenig geeignete Modelle zur Verfügung. Bodenmodelle bilden oft nur vertikale Nachgiebigkeiten ab und lassen meist keine Umverteilung der Partikel zu.

Bei der Modellierung von Landwirtschaftsreifen konnte erstmals ein Messprogramm realisiert werden, das die komplexe Darstellung eines „digitalen Zwillings“ des Reifens ermöglicht. Bedingt durch die Größe und die hohen Nutzlasten ist dieses Messprogramm nicht auf Prüfständen fahrbar und kann nur durch Messungen am Fahrzeug realisiert werden.

Mit cosin/prm (particle road model) wurde der Nachweis erbracht, dass die diskrete Partikel-darstellung eines dynamischen Bodenmodells grundsätzlich für die Kopplung mit einem komplexen virtuellen Reifenmodell geeignet ist. Die Ermittlung geeigneter Parameter bleibt weiterhin Gegenstand der Forschung und Entwicklung.

In der Simulation wurde eine Betriebsstrategie für ein Demonstratorfahrzeug mit separat geregelten Antriebsachsen entwickelt und getestet. Die erste Triebachse des dreiachsigen Fahrzeugs wird durch den Dieselmotor, die zweite elektrisch angetrieben. Die Drehmomentverteilung geschieht bedarfs- und situationsabhängig und zeigt deutlich verbesserte Eigenschaften gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen.

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