Substitution von natürlichen mineralischen Baustoffen durch Ersatzbaustoffe im Erd- und Tiefbau

Mineralische Ersatzbaustoffe aus aufbereiteten Baurestmassen und industriellen Nebenprodukten (MEBs) werden u. a. aufgrund von Vorbehalten gegenüber ihrer bautechnischen Eignung häufig noch immer verfüllt oder beseitigt, anstatt in hochwertigen Anwendungen des Erdbaus wiederverwendet zu werden. Dabei zeigen umfangreiche Erfahrungen, dass der anforderungsgerechte Einsatz von MEBs möglich ist.

Ziel des Forschungsvorhabens war es daher, MEBs als Baustoffe im Erdbau weiter zu etablieren und zu einem höheren Anteil, der einer hochwertigen Verwendung zugeführt wird, beizutragen.

Hierzu wurden der Wissensstand zu den erdbautechnischen Eigenschaften von MEBs sowie zu ihrer Handhabung in der Baupraxis anhand von wissenschaftlichen Untersuchungen erweitert und auf Basis der Ergebnisse Vorgaben zum Umgang in der Praxis geschaffen. Im Labor wurden insbesondere Versuche zum Verdichtungs-, Kompressions- und Scherverhalten durchgeführt. In den Felduntersuchungen, bei denen aus einer Vielzahl von MEBs Probefelder hergestellt wurden, lag der Fokus auf dem großtechnischen Einbau und der Verdichtung sowie der Anwendbarkeit von direkten und indirekten Prüfverfahren zur Verdichtungskontrolle. Zudem wurden Untersuchungen zu weiteren Anwendungsgebieten (Recycling-Bankettmaterialien, und -Verfüllbaustoffe) und zur Witterungsbeständigkeit durchgeführt.

Die Ergebnisse zeigen die grundsätzliche Eignung von MEBs für viele Anwendungen des Erdbaus. Je nach stofflicher Beschaffenheit des jeweiligen Baustoffes können allerdings materialcharakteristische Besonderheiten im erdbautechnischen Verhalten oder bei der Prüfung auftreten. Diese stellen grundsätzlich kein Hindernis für eine anforderungsgerechte Verwendung im Erdbau dar, sollten im Hinblick auf eine sinnvolle Anwendung aber berücksichtigt werden.

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