Ein weltweit neuartiges optisches Verfahren ermöglicht die Messung der Sauerstoffversorgung der Gehirnoberfläche. Durchblutungsstörungen können nun für jedes noch so kleine Gefäß bestimmt werden.
Fluoreszenzgestützt die Oberfläche des Sauerstoffpartialdruckes zu messen, generiert ein Auflichtbild. Damit lässt sich erstmalig online sowohl die Sauerstoffversorgung der Hirnoberfläche als auch der Gefäßstatus an der Oberfläche beobachten („Sauerstoff-Imaging“).
FLIM (Fluoreszenz-Life-Time-Imaging) bietet daneben die Möglichkeit, den Blutfluss im Hirn zu überwachen und direkt den Metabolismus der Hirnoberfläche zu bestimmen. Besonderer Vorteil: Das Verfahren ist nicht-invasiv, erfordert also keinen Eingriff.
Die Parameter des pO2-Imaging werden das Neuromonitoring auf neurologischen und neurochirurgischen Stationen und die Therapiesteuerung, etwa bei Schädel-Hirn-Trauma-Patienten, wesentlich verbessern. Alle Bemühungen der neurochirurgischen Intensivmedizin zielen deshalb darauf ab, das Gehirn mit einer ausreichenden Menge Sauerstoff zu versorgen.
Die Methode wird auf die aneurysmatische Subarachnoidalblutung (SAB) und das Schädelhirntrauma (SHT) angewendet. Beide haben aufgrund ihrer Häufigkeit (SAB 10–15 Fälle/ 100.000 pro Jahr; SHT etwa 250.000/Jahr) und ihrer schlechten Prognose eine erhebliche Bedeutung. In beiden Fällen stellen die Durchblutungsstörungen, z.B. Vasospasmen (krampfhafte Verengung von Gehirnarterien), den wichtigsten prognostischen Faktor dar.