Die Planung der Ausrüstungstechnik von Bahninfrastruktur basiert noch zum großen Teil auf dem Anfertigen und dem Austausch von 2D-Plänen. Weiterführende computergestützte Methoden, wie beispielsweise das Arbeiten mit semantischen 3D-Modellen, stehen noch am Anfang. Ziel dieses Projektes war es daher, den Einsatz digitaler Methoden für eine gewerkeübergreifende, modellgestützte Planung zu erforschen.
Das Vorhaben wurde auf Basis des synergetischen Zusammenwirkens der drei Projektpartner realisiert, die sich in Expertise und Erfahrung komplementär ergänzt haben. Es wurde ein iterativer Ansatz umgesetzt, bei dem sich Phasen der Konzeptentwicklung mit Phasen der demonstratorischen Entwicklung, Anpassung und Verfeinerung abgewechselt haben.
Im Rahmen des Projektes konnten innovative Methoden für die digitale Planung der Ausrüstungstechnik entwickelt werden. Durch die Verzahnung von Verfahren wie Building Information Modeling (BIM), Code Compliance Checking und Künstlicher Intelligenz (KI) konnten signifikante Fortschritte erzielt werden.
Ausgangspunkt war die Schaffung eines digitalen Abbilds der vorhandenen Bahninfrastruktur. Hierzu wurden KI-basierte Methoden entwickelt, die die Auswertung von Bestandsplänen und die Analyse von Videos aus Befahrungen erlauben. Weitere wichtige Ergebnisse konnten im Bereich der Kollaboration erzielt werden. Für den gewerkeübergreifenden Datenaustausch wurde ein umfangreicher Objekt- und Merkmalskatalog erarbeitet und auf den internationalen Standard Industry Foundation Classes (IFC) abgebildet. Darauf aufbauend wurden Verfahren zur automatisierten Prüfung von Planungsmodellen entwickelt. Zudem wurden Konzepte für „BIM Level 3“ ausgearbeitet, das anstelle des dateibasierten Datenaustauschs die Übergabe von kleinsten Informationseinheiten für die kontinuierliche Konsistenzerhaltung des gemeinsamen Planungsgegenstands erlaubt.
