Reduzierung des Versinterungspotenzials von Spritzbeton durch innovative Bindemittel und Zusatzstoffe – REDUV

Die Reinigung von Versinterungen (Kalkablagerungen) in den Drainageleitungen von nicht druckwasserhaltenden Verkehrstunneln stellt einen wesentlichen Bestandteil der Unterhaltskosten dar. Im Forschungsprojekt wurden Spritzbetonrezepturen mit einem reduzierten Versinterungspotenzial entwickelt.

In nicht druckwasserhaltenden Tunneln wird das Bergwasser über Entwässerungssysteme (Drainagen) gesammelt und abgeführt. Versinterungen in den Drainagen können diese Funktion einschränken und zu schwerwiegenden Schäden am Bauwerk führen (Aufbau von Wasserdruck, Wassereintritt in den Tunnel etc.). Deshalb sind regelmäßige kostenintensive Reinigungsarbeiten notwendig. Die Gründe für die Entstehung von Versinterungen sind vielfältig: Zum einen spielen die Zusammensetzung des Bergwassers und die Geologie eine große Rolle, zum anderen auch die Gestaltung und Ausführung des Entwässerungssystems und schließlich der Kontakt des Wassers mit zementgebundenen Materialien (z.B. Spritzbeton), aus denen versinterungsrelevante Stoffe ausgelaugt werden können.

Das Ziel des Forschungsprojekts „REDUV“ war die Reduzierung des Versinterungspotenzials von Spritzbeton unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Anforderungen an den Spritzbeton bezüglich Frühfestigkeit, Dauerhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit. Zunächst wurde in Laborversuchen das Auslaugverhalten von Mörtelrezepturen mit verschiedenen üblichen und neuen Bindemittelkombinationen untersucht. Basierend auf diesen Erkenntnissen konnten erfolgversprechende Rezepturen für Mörtel- und Großspritzversuche ausgewählt werden, um die Einflüsse des Beschleunigers und des Spritzverfahrens berücksichtigen zu können.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine Reduzierung des Versinterungspotenzials durch Mischungsoptimierung möglich ist. Das Prüfverfahren wurde optimiert, verschiedene Einflussfaktoren wurden herausgearbeitet und neue Rezepturen mit niedrigem Versinterungspotenzial gefunden. Somit können die Reinigungsarbeiten in den Drainageleitungen von Tunneln, die Erhaltungskosten und Verkehrsbehinderungen in Zukunft verringert werden.

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