Zur Notöffnung von Flugzeugtüren werden bisher elektrorotatorische oder pneumatische Linearantriebe verwendet, die wartungsintensiv und aufwendig sind. PYROTAK ist ein Aktuator, der die Antriebsenergie durch Verbrennung eines Treibmittels erzeugt und in eine effiziente Rotationsbewegung umsetzt.
Anhand funktionsfähiger Demonstratoren konnte der Nachweis erbracht werden, dass die entwickelte Technologie prinzipiell geeignet ist, Flugzeugtüren im Notfall zu öffnen. Im Rahmen des Projektes wurden die Eigenschaften der pyrotechnischen Treibstoffe analysiert und thermodynamische Modelle zur Vorhersage des Betriebsverhaltens der Gasmotoren und zur Materialauswahl entwickelt. Es stellte sich heraus, dass zwei grundverschiedene Mechanikkonzepte möglich sind (Direktantrieb und Indirektantrieb mit Turbine). Für die elektrischen Komponenten wurden Speicher und Zündung neu entwickelt ebenso wie die thermo- und aerodynamische Auslegung für den Indirektantrieb.
Beim Bau von Demonstratoren wurden zahlreiche Erkenntnisse über schnell wirkende Aktuatoren, thermisch und mechanisch hochbelastete Bauteile (Dichtungen, Düsen) unter dem zusätzlich belastenden Einfluss der Partikelemissionen, gewonnen. Untersucht wurden auch die Schnittstellen zwischen den jeweiligen Einzelkomponenten sowie zwischen Aktuator und Türe. Die pyrotechnische Einheit am Aktuator wurde im Projektverlauf ca. 130-mal zuverlässig gezündet. Zum Nachweis der grundsätzlichen Funktionsfähigkeit wurden an einer Airbus-Passagiertüre ca. 15 Notöffnungsversuche durchgeführt, wobei verschiedene „Lastfälle“, wie z. B. die Schieflage des Flugzeuges aufgrund von Fahrwerksbruch, simuliert werden konnten. Nach Projektende stehen nun zwei verschiedene Konzepte pyrotechnisch rotatorischer Antriebe zur Verfügung, die sich für eine Weiterentwicklung eignen.