Zielsetzung des Projekts war, die knochenprotektive Wirkung der Cimicifuga racemosa (Traubensilberkerze, BNO 1055) durch präparative Verfahren anzureichern und bestimmten Substanzgruppen zuzuordnen sowie Hinweise auf Wirkmechanismen zu generieren.
Cimicifuga racemosa (Traubensilberkerze, BNO 1055) wird bereits in einem zugelassenen Arzneimittel zur Therapie klimakterischer Beschwerden eingesetzt. Auf Basis vorhandener Vorarbeiten war es naheliegend zu prüfen, ob Cimicifuga racemosa auch den Knochenverlust verhindern kann. Immerhin leiden in Deutschland etwa 8 Mio. und weltweit etwa 200 Mio. Menschen unter Osteoporose.

Zielsetzung des Projekts war, die knochenprotektive Wirkung von BNO 1055 durch präparative Verfahren anzureichern, bestimmten Substanzgruppen zuzuordnen und Hinweise auf Wirkmechanismen zu generieren. Durch ein neu entwickeltes chromatographisches Trennverfahren und eine speziell adaptierte Analytik konnten den universitären Partnern zur zellbiologischen und pharmakologischen Prüfung reproduzierbare, charakterisierte Extraktfraktionen zur Verfügung gestellt werden. Die In-vivo-Testung wurde an ovarektomierten Ratten durchgeführt, die aufgrund des Östrogenmangels eine Osteoporose im Schienbeinknochen entwickeln. Der Einfluss von BNO 1055 und seinen Extraktfraktionen auf die Knochendichte und -struktur wurde durch qCT und histomorphometrisch (STRUT-Analyse) bestimmt. In vitro wurden die Hemmung der Adipogenese und Stimulation der Osteogenese nachgewiesen.
Es konnte gezeigt werden, dass der Spezial-extrakt tatsächlich osteoprotektiv wirkt und dass diese Wirkung vor allem in Saponin-haltigen Tochter- und Enkelfraktionen angereichert ist. Aus der Kombination der In-vivo- und In-vitro-Untersuchungsergebnisse kann geschlossen werden, dass diese Fraktionen das Potenzial haben, durch einen Differenzierungsshift Stammzellen für die Osteogenese zu rekrutieren und Adipogenese, möglicherweise auch degenerative Verfettung, zu vermindern.