Krankheitsübertragende Insekten sind eine ernst zu nehmende Gefahrenquelle für den Menschen. Eine neue Kombination aus Repellent und Fallensystem soll künftig für besseren Schutz sorgen.
In den letzten Jahrzehnten nahm die Bedrohung durch Krankheiten, die von blutsaugenden Insekten auf Mensch und Tier übertragen werden, weltweit zu. Schnelle Verbreitung dieser Insekten durch globalen Transport und Verkehr, Klimawandel und Anpassung der Vektoren an urbane Lebensräume verstärken diesen Trend zunehmend auch in gemäßigten Klimazonen. Zur Prävention und nachhaltigen Bekämpfung dieser Krankheiten stellt der flächendeckende Einsatz von Insektiziden keine befriedigende Lösung dar, da sich schnell Resistenzen bilden und die Umwelt zu stark geschädigt wird.


rechts: Biogents Mückenfalle, in denen die Insektenlockstoffe enthalten sind
Ein Ziel des Projektes war, einen Beitrag zum Verständnis und zur Optimierung von Mückenfallen zu liefern. Ein Gemisch aus Duftkomponenten der menschlichen Haut, optische Reize und die einem menschlichen Körper nachgeahmten Konvektionsströmungen locken die Stechmücken zur Falle, wo sie mit Hilfe eines Ventilators eingesaugt werden. Zur quantitativen Analyse dieser flüchtigen Hautinhaltsstoffe wurde der Prototyp eines Sensors entwickelt, mit dem man die Konzentrationen der Lockstoffe Ammoniak, Capronsäure und Milchsäure messen kann. Damit ist nun möglich, das beste Mengenverhältnis dieser Lockstoffe zu analysieren und zu optimieren.
Ein weiteres Ziel war, neue, nichttoxische Insektenabwehrstoffe auf natürlicher Basis zu entwickeln und zu hautfreundlichen Insektenschutzmitteln zu verarbeiten. Die wesentliche Innovation war die Herstellung eines hochwirksamen, wasserlöslichen Insektenschutzmittels aus natürlichen Ölen. Diese Öle können in den betroffenen Ländern aus den dort wachsenden Pflanzen leicht gewonnen werden und in einem umweltfreundlichen Prozess zum Wirkstoff weiterverarbeitet werden. Die Erfindung samt Verfahren sind zum Patent angemeldet.