Nanosuspension zur Therapie des trockenen Auges

Das Krankheitsbild des „trockenen Auges“ verbreitet sich weltweit stark. Im Forschungsvorhaben wurde ein Präparat für die kausale Therapie entwickelt, das einfach anzuwenden ist und nun für die klinische Erprobung zur Verfügung steht.

Das „trockene Auge“ zählt zu den derzeit am weitesten verbreiteten Krankheitsbildern am Auge. Schätzungen gehen davon aus, dass in Europa 5 % der Bevölkerung an der Erkrankung leiden. Die Betroffenen klagen über Schleiersehen, ein ausgeprägtes Fremdkörpergefühl sowie Rötung und Brennen der Augen. Zu den zahlreichen Ursachen, die der Erkrankung zugrunde liegen, zählen u. a. Veränderungen in der Zusammensetzung des Tränenfilms, eine gesteigerte Verdunstung der Tränenflüssigkeit und deren verringerte Produktion.

Derzeit behandelt man die Erkrankung lediglich über lindernde Maßnahmen wie die Verabreichung von Augentropfen. Sie sollen die Tränenflüssigkeit ersetzen und einen Gleitfilm auf der Hornhaut erzeugen. Diese Art der Therapie ist für die Betroffenen nicht befriedigend, da die Präparate häufig angewendet werden müssen und die Krankheit nicht ursächlich bekämpfen. Für eine solche kausale Therapie stehen zwar potente Arzneistoffe zur Verfügung, diese können aber aufgrund ihrer geringen Wasserlöslichkeit nicht über wässrige Augentropfen verabreicht werden.

Im Rahmen des Projekts wurde dieses Problem für den Wirkstoff Cyclosporin A gelöst. Dazu wurde der Arzneistoff zu klaren Flüssigkeiten verarbeitet, die mit Wasser mischbar sind und bei Kontakt mit der Tränenflüssigkeit Nanokristalle des Arzneistoffs freisetzen. In vorklinischen Studien konnte gezeigt werden, dass solche In-situ-Nanosuspensionen in der Hornhaut Arzneistoffkonzentrationen erreichen, die weit über den Gewebespiegeln liegen, die als Parameter für einen effizienten Eingriff in das Entzündungsgeschehen gelten. Damit steht ein gut anwendbares und industriell einfach produzierbares Präparat für die kausale Therapie des trockenen Auges für die klinische Erprobung zur Verfügung.

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