Das Forschungsprojekt wurde der Öffentlichkeit am UNESCO-Welterbetag 2014 in Bayreuth vorgestellt. Mit einer „Führung" durch das virtuelle 3-D-Stereomodell des Markgräflichen Opernhauses wurde ein detailgetreuer Einblick in das Haus ermöglicht, das wegen Restaurierungsarbeiten noch bis 2017 für den Publikumsverkehr geschlossen ist.

Im Forschungsvorhaben wurde ein  zweistufiges MultiSensorielles (MuSe) Verfahren zur Erstellung hochauflösender virtueller 3-D-Modelle barocker Prunkräume entwickelt. Dabei wird zunächst mit innovativer, farbige Punktwolken erzeugender Laserscannertechnologie ein 3-D-Basismodell mit 1–3 mm Auflösung erstellt, in das dann feine Modelle mit Auflösungen ab 0,25 mm mittels eines frei geführten 3-D-Handsensors „eingehängt“ werden können. 

Dabei kommt eine sCMOS-Kamera zum Einsatz, deren hohe Bilddynamik von über 20.000:1 Voraussetzung für die Berechnung dichter Punktewolken mittels des sog. SGM-Algorithmus ist. Dieser Stereo-Algorithmus aus dem DLR ist zum Standard in der modernen Fotogrammetrie geworden. Das zweistufige MuSe-Verfahren ist auch für die 3-D-Erfassung großer Museumsstücke und den industriellen Einsatz geeignet. Von daher darf jetzt die Technologie für die hochgenaue 3-D-Modellierung von Prunkräumen und Barockkirchen, aber auch Industrieanlagen als effizient und anwendungsreif bezeichnet werden. 

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts wurden dem Fachpublikum auf mehreren Konferenzen und in vier Veröffentlichungen vorgestellt. Das hohe Potenzial der sCMOS-Technologie hat die Projektpartner bewogen, einen ZIM-Antrag für den Bau eines Vorserienprodukts des 3-D-Handsensors zu stellen. Weitere FuE-Vorhaben zur 3-D-Modellierung/Überwachung von Grubenbauten, Höhlen und Objekten des Deutschen Museums sind in Vorbereitung.

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