Spezielle Elektroden und Katheter sind mit der Magnetresonanztomographie (MRT) kompatibel und verbessern die Therapie von Herzrhythmusstörungen und Herzmuskelschwäche.

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht es, eine Vielzahl von Informationen mit nur einer Bildgebungstechnik zu gewinnen. Allerdings können zahlreiche technische Geräte im MRT nicht verwendet werden. Hierzu gehören auch Elektroden für implantierbare Defibrillatoren (ICDs) oder Herzkatheter, die zur Behandlung von schnellen Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden.

Ziel der Projektarbeit war es, Hochenergieelektroden zu entwickeln, die im MRT verwendet werden können. Damit soll Patienten mit schnellen Herzrhythmusstörungen die gefahrlose Diagnostik und Therapie im MRT ermöglicht werden. Die Projektarbeit umfasste eine intensive Grundlagenforschung zur genauen Charakterisierung der Wechselwirkungen zwischen Hochenergieelektroden und dem MRT und verschiedene Modifikationen an den medizintechnischen Geräten und der Bildgebungstechnik. Sofern sich die Neuentwicklungen bewährten, wurde die einwandfreie Funktion im nächsten Schritt im Großtierversuch validiert, bevor schließlich die ersten klinischen Anwendungen ermöglicht werden konnten. Im Rahmen der dreijährigen Projektarbeit konnten zahlreiche Neuentwicklungen dazu beitragen, einen Großteil der eingangs geschilderten Probleme zu beheben. Aufgrund der entscheidenden Fortschritte auf diesem Gebiet konnte das weltweit erste MR-kompatible ICD-System entwickelt werden.

Als weiteres Hauptergebnis konnte zudem ein Setup entwickelt werden, das unter Beteiligung von MR-kompatiblen Herzkathetern die Durchführung von invasiven elektrophysio-logischen Herzkatheteruntersuchungen und Ablationen unter MRT-Kontrolle ermöglicht. Auch diese entscheidende Weiterentwicklung konnte mittlerweile klinisch eingesetzt werden, wobei im Rahmen der Projektarbeit erstmalig schnelle Herzrhythmusstörungen von Patienten unter MRT-Echtzeit-Bildgebung dauerhaft verödet werden konnten.

Nach oben scrollen