Mechatronischer Flugzeugradnabenantrieb (Konzeptphase)

Flugzeuge fliegen nicht nur mit ihren Haupttriebwerken – sie fahren auch damit. Ein elektromechanischer Antrieb soll die Umwelt entlasten und wirtschaftliche Vorteile bringen.

Verkehrsflugzeuge führen Rollbewegungen auf dem Weg zwischen Terminal und Start-/Landebahn derzeit durch ineffizienten Antrieb mittels der Haupttriebwerke durch. Pro Flugbewegung führt dies zu ca. 30 Minuten Triebwerkslaufzeit am Boden und entsprechendem Kerosinverbrauch, Lärmbelästigung und Abgasemissionen. Besonders belastend für Personen wirkt sich dies im Bereich der Parkposition des Flugzeugs am Passagiergate aus. Durch den Einsatz eines alternativen Antriebs für die Bodenbewegungen würde es genügen, die Flugtriebwerke erst wenige Minuten vor dem Start (Aufwärmzeit des Triebwerks) und fernab vom Gate anzulassen bzw. bereits kurz nach der Landung abzustellen.

Im Forschungsvorhaben wird an der Realisierung eines mechatronischen Radnabenantriebs für Verkehrsflugzeuge gearbeitet. Ziel ist die Entwicklung und Erprobung einer kompakten Antriebseinheit, bestehend aus einem drehmomentstarken Elektromotor und einem kompakten Umlaufgetriebe. Bild 1 zeigt beispielhaft einen möglichen Einbauort für den Radnabenantrieb. Der Einbauraum in den Felgen des Hauptfahrwerks wird heute weitgehend von den mechanischen Bremsen für das Flugzeug beansprucht. Die Antriebseinheiten dort unterzubringen, erfordert daher sehr kompakte und möglichst leichte Komponenten.

Insbesondere für Kurzstreckenflüge, bei denen der Anteil der Rollbewegungen am Boden gegenüber der Flugzeit relativ hoch ist, bietet der Einsatz des elektromechanischen Antriebs bei gleichzeitiger Entlastung der Umwelt erhebliche wirtschaftliche Vorteile. In einer ersten Konzeptphase sollen mögliche Bauräume und Wirkprinzipien untersucht und ein Gesamtkonzept aufgestellt werden.

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