Konnektorstents für den freien Gewebetransfer

Autologe Transplantate werden an der Empfängerstelle durch Nahtanastomosen angeschlossen. Neue intraluminale Stents sollen diesen anspruchsvollen Eingriff einfacher, schneller und zuverlässiger machen.

Aufgrund funktioneller und ästhetischer Gesichtspunkte werden bei der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren zur Rekonstruktion großflächiger Gewebedefekte oftmals mikrochirurgisch reanastomosierte autologe Transplantate verwendet. Dieses Verfahren mit konventioneller Anastomosierung kleinster Blutgefäße durch Nähte der Stärke 9/0 bis 12/0 ist technisch höchst anspruchsvoll, übungsintensiv und zeitaufwendig. In bis zu 90% ist die Ursache z.T. schwerwiegender Komplikationen (Wundheilungsstörungen, Transplantatverlust) eine insuffiziente Anastomose.

Ziel des Forschungsprojektes war es, das rekonstruktive Verfahren zu vereinfachen und die aufwendige mikrochirurgische Naht zu ersetzen. Die Gefäßverbindung sollte mittels eines Gefäßstents einfacher, schneller und zuverlässiger gemacht werden. Dazu sollte ein in der Coronarangioplastie bereits bewährter intraluminaler Stent in seinem Design, seinen biomechanischen Eigenschaften und der Anwendungstechnik so modifiziert werden, dass er für eine mikrochirurgische Gefäßverbindung geeignet wäre.

In experimentellen Zug- und Durchflussversuchen wurden zunächst ex vivo in Humanpräparaten die Eigenschaften des Stents, wie deaktivierter Durchmesser bei erhaltender Expandierfähigkeit, mechanische Stabilität, Retention und Dichtigkeit an das Versuchsvorhaben angepasst. In anschließenden Kurzzeittierversuchen konnte der modifizierte Stent zusammen mit einer Kollagenmembran schließlich als einfach zu handhabender Gefäßkonnektor die konventionelle Nahtanastomose ersetzen. Damit sind die Grundlagen für weiterführende Langzeittierversuche und Modifikationen für die potentielle Anwendung am Menschen geschaffen worden.

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