Innovative therapeutische anti-Tumor Antikörper

Der Einsatz von Antikörpern gegen Tumor-assoziierte Zielstrukturen hat die personalisierte Therapie von Krebspatienten erheblich verbessert.

Eine passive Immun-Antikörpertherapie wirkt spezifischer als klassisch-systemische Behandlungen (z. B. Chemotherapie), kann das Tumorwachstum stark bremsen und eine sekundäre Entartung (Metastasierung) verzögern oder gar verhindern. Für bislang eingesetzte Antigen-spezifische Therapien sind häufig Behandlungsresistenzen zu konstatieren, sodass ein dringender Bedarf an neuartigen Antikörpern mit höherer Wirksamkeit bestand und besteht.

Im Rahmen des Vorhabens wurden Hunderte Rezeptor-spezifische Antikörper mit besonders hoher Bindungsspezifität und -affinität generiert und einer präklinischen Testung unterzogen.

Dabei waren Untersuchungen im humanisierten Tumormausmodell von besonderer Bedeutung, weil damit die reale Therapiesituation einer Patientin gut nachgestellt werden kann. Es konnten einige Antikörper identifiziert werden, mit denen das Tumorzellwachstum nicht nur gestoppt, sondern auch eine vollständige Tumorelimination erreicht werden konnte. Die Moleküle bringen das Potenzial für eine Überführung in den klinischen Einsatz mit. Zuvor sind aber noch vertiefte Untersuchungen nötig, um die molekularen und immunologischen Mechanismen zu beschreiben, die der überlegenen Wirksamkeit zugrunde liegen. So sind bereits systembiologische Untersuchungen begonnen worden, mit denen die zellulären und immunologischen Wirkmechanismen der neuen Immunglobuline von den Mechanismen, die die bereits klinisch zugelassenen Antikörper auslösen, differenziert werden sollen.

Die hier identifizierten, präklinisch hochwirksamen Antikörper könnten etablierte Antigen-spezifische Therapiestrategien ergänzen, zusätzliche Behandlungsmodalitäten (z. B. bei Resistenzentwicklung) ermöglichen und letztlich die therapeutischen Möglichkeiten für Patientinnen sinnvoll erweitern.

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