Ziel des Projekts ist die Erhöhung der Biogasausbeute aus nachwachsenden Rohstoffen durch Einsatz hocheffizienter Methangasbildner. Aus der Stammsammlung der Universität Regensburg werden dazu Methanbakterien selektiert, die mehr Gas produzieren als die üblicherweise in Biogasanlagen vorkommenden.
Die Energiewende in Deutschland ist eines der wichtigsten Themen unserer Tage. Die Bayerische Staatsregierung legt bei der Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien besonderen Fokus auf den ländlichen Raum und hier v. a. auf die Biogasproduktion. Bis zum Jahr 2020 soll die Anzahl der Biogasanlagen von derzeit 2400 auf dann 3000 lediglich moderat wachsen, die Leistung aus Biogas soll sich aber durch Verbesserung im technischen Ablauf und bei der Biogasausbeute verdoppeln.


rechts: Lagerraum für Mikroorganismen am Archaeenzentrum Regensburg mit 300-Liter-Flüssigstickstoffbehälter und 250-Liter-Tiefkühltruhe (-150 °C). Kleines Bild: Blick in die Stammsammlung von Archaeen in der Bakterienbank Regensburg (Quelle: Uni Regensburg)
Dazu soll das Verbundvorhaben hoMe einen entscheidenden Beitrag leisten. Aus der umfangreichen Stammsammlung des Archaeenzentrums an der Universität Regensburg werden methanproduzierende Bakterien selektiert, die im letzten Schritt des anaeroben Abbaus aus der vorvergorenen Biomasse mehr Gas produzieren als die herkömmlich in Biogasanlagen vorkommenden Methangasbildner.
Die ausgewählten Stämme werden anschließend im Labormaßstab (5 l) dem normalen Gärprozess zugesetzt. Ihr Einfluss auf die Vergärung sowie auf die Stabilität der eingesetzten Mikroorganismen wird evaluiert; vielversprechende Stämme werden auf ihre positive Wirkung auf den Biogasprozess im Technikumsmaßstab erprobt. Darüber hinaus soll eine Steigerung der Belastbarkeit der einzelnen Biogasanlagen erreicht werden. Auf der Basis von Literaturdaten und den Erfahrungen mit Bakterien, die an anderer Stelle in den Biogasprozess eingreifen, kann durch Optimierung der Mikroorganismenflora ohne Umbau des Fermentationssystems mit einer deutlichen Wirkungsgradsteigerung des Biogasprozesses gerechnet werden.