Fotoaktive zytotoxische Behandlung von Mikroorganismen – PACMAN

In Deutschland erkranken jährlich bis zu 600.000 Menschen an nosokomialen Infektionen, von denen bis zu 15.000 tödlich verlaufen. Durch optimierte Hygieneabläufe könnte etwa ein Drittel dieser Infektionen vermieden werden. Die Transmission von nosokomialen Infektionserregern erfolgt im Wesentlichen durch Hand- und Hautkontakte, wobei die Oberflächen des Inventars in der Patientenumgebung (Pflegewägen, medizinische Geräte, IT-Arbeitsplätze etc..) eine wichtige Rolle spielen.

Durch die Applikation einer antimikrobiellen, fotodynamisch wirksamen Beschichtung auf häufig berührten Flächen sollte zum einen untersucht werden, ob es zu Änderungen des Oberflächenmikrobioms kommt und zum andern, ob die Reduktion der Gesamtkeimzahl auch die Übertragung der Bakterien verhindert. Ergänzend sollte ein innovativer Schnelltest entwickelt werden, der Bakterien direkt auf Oberflächen nachweist.

Auf zwei Intensivstationen des Universitätsklinikums Regensburg wurden häufig berührte Oberflächen entweder mit einer fotodynamisch aktiven oder einer Kontrollbeschichtung versehen. Die Auswertung zeigte, dass die Keimbelastung unter Alltagsbedingungen mit geringer Lichtintensität auf fotodynamischen Oberflächen signifikant geringer war. Das Mikrobiom wurde mittels 16S-Sequenzierung analysiert, allerdings zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Bakterienzusammensetzung im Vergleich zur Kontrollbeschichtung. Die Ergebnisse der nosokomialen Transmissionsanalyse sind noch nicht vollständig abgeschlossen.

Um Anwesenheit und Vitalität von Bakterien in einem vor-Ort Schnelltest quantifizieren zu können, wurde eine Fluoreszenz-optische Messmethode für die Erfassung von Atmungsaktivität mit hoher Sensitivität und Spezifität entwickelt.

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