Bessere Beherrschung oxidischer Funktionsmaterialien und eine wissenschaftliche Grundlage für verbesserte oder neue Produkte – das ist das Ergebnis dieses komplexen Projekts.
Oxidische Funktionsmaterialien sind neben den Metallen, Polymeren und klassischen Halbleitern die wichtigste Stoffklasse, die industriell vielfältige Anwendung findet, etwa in der Elektronik, Optik, Energietechnik, Sensorik, im Magnetismus oder der Katalyse. Das Besondere an dieser Materialklasse: Oxidische Funktionsmaterialien sind heute bereits in vielen Einsatzgebieten weit verbreitet, ihr volles Potenzial ist aber noch nicht erschlossen. Das FOROXID-Ziel: eine gemeinsame Plattform aus Anwendern unterschiedlichster Sparten und Materialforschern zu schaffen.
Von besonderer Bedeutung waren die elektronischen Eigenschaften der Oxide. Aufgrund von thermischen Belastungen oder der Einwirkung aggressiver Atmosphären traten zusätzlich Probleme durch Alterungseffekte auf. Der Forschungsverbund konnte dafür Lösungsansätze liefern. FOROXID förderte das Verständnis des Wechselspiels zwischen Funktionseigenschaften und realer Materialstruktur und entwickelte oxidische Funktionsmaterialien mit Blick auf vielfältige unterschiedliche Anwendungen neu bzw. weiter. Dabei wurden insbesondere Synergieeffekte genutzt.
Einen zentralen Erfolgsfaktor von FOROXID stellte die Interdisziplinarität des Verbunds dar. Die Teilprojekte behandelten dabei die Themen:
- Neue leichtere Kunststofflinsen für Brillen
- Programmierbare piezoelektrisch ansteuerbare Biochips
- Magnetooptische Sensorschichten
- Quecksilberreduktion in Leuchtstofflampen
- Entwicklung neuartiger Autoabgassensoren
- Herstellung von Bandsupraleitern
- Eigenschaften von ZTA-Keramiken
In den meisten Teilprojekten wurden die grundlegenden Fragen so weit geklärt, dass nun die industrielle Umsetzung in den Vordergrund tritt. In drei Teilprojekten wurden die entwickelten Verfahren zusammen mit dem Industriepartner zum Patent angemeldet.