Mikrobiologische Grundlagenforschung wird für die Infektionsmedizin nutzbar gemacht. Das Ziel: Verbesserung von Diagnostik und Prävention.
Die Projekte der Diagnostik-Therapie-Gruppe befassten sich mit der Verbesserung der Diagnostik und Therapie von bakteriellen Infektionen, die zu Magenerkrankungen, Durchfallerkrankungen, Borreliose oder Aids führen, wobei genombasierte Verfahren angewendet wurden. Die Differenzierung von bakteriellen Erregern hinsichtlich Virulenzpotenzial und epidemiologischer Bedeutung kann jetzt mittels Microarray-Technologie automatisiert werden. Für die Differenzialdiagnostik der infektassoziierten Arthritis wurden neue serologische Diagnostikverfahren entwickelt und zum Patent angemeldet. Mit einem in-vivo-adaptierten Kulturmedium zur Antibiotikaresistenztestung bakterieller Erreger konnten die Antibiogramme wesentlich zuverlässiger erstellt werden. Durch Funktionsanalyse des HIV-1-Regulatorproteins Vpr wurde die Repression der Gentranskription eines spezifischen Peroxisom-Proliferator-Rezeptors durch Vpr identifiziert. Die Vakzine-Adjuvans-Gruppe befasste sich mit der Entwicklung von genombasierten Impfstrategien gegen Virusinfektionen (HCV, MDV und HIV-1), Bakterieninfektionen (Chlamydien) und Tumorerkrankungen. Es konnte eine humane Multiepitop-T-Zellvakzine gegen das Hepatitis C Virus entwickelt werden. Eine genetische Strategie zur gezielten Herstellung einer Lebend-Virusvakzine gegen das geflügelspezifische Marek’s Disease Virus wurde erstmals etabliert. Virenartige Partikel und CD40-Liganden wurden zur Vakzinierung gegen HIV-1 hergestellt. Mittels genetisch attenuierter (vermindert krank machender) Shigellen und Listerien wurde im Mausmodell eine neuartige Tumortherapie etabliert.