Entwicklung spezifischer und potenter Gensubstitutionstherapien zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen

Die Gentherapie hat das Potenzial, bisher unheilbare genetische Erkrankungen erfolgreich zu behandeln. Entscheidend sind dafür insbesondere eine hohe Potenz und Spezifität der gentherapeutischen Behandlung. Im beantragten Projekt sollen diese beiden Faktoren für die Gentherapie retinaler und anderer neurodegenerativer Erkrankungen optimiert werden.

In der Entwicklung neuer Therapiemethoden zur kurativen Behandlung genetischer Krankheiten steht die Gensubstitutionstherapie mittels rekombinanter Adeno-assoziierter Viren (rAAVs) im Fokus. Allerdings wird die Diagnose von degenerativen Netzhauterkrankungen fast immer erst in einem fortgeschrittenen Stadium gestellt, so dass eine Gensubstitutionstherapie keine optimalen Ergebnisse mehr erzielen kann. Deswegen ist es wichtig, bestehende Gensubstitutionstherapien technologisch weiterzuentwickeln.

Im Rahmen dieses Projekts wird in einem Mausmodell für Retinitis pigmentosa getestet, ob durch die zusätzliche Gabe von neurotrophen Faktoren das therapeutische Zeitfenster vergrößert und der Therapieerfolg maximiert werden kann.

Um neurologische Erkrankungen wie beispielsweise Epilepsie gentherapeutisch zu behandeln, ist es wichtig, nur eine bestimmte Gehirnregion zu adressieren, ohne dass sich Vektoren weitläufig verteilen. In diesem Kontext werden im Rahmen des Vorhabens neuartige rAAV-Kapside entwickelt und in Hinblick auf die effiziente Expression von Zielproteinen in ausgewählten Gehirnregionen getestet. Anhand eines murinen Epilepsie-Models wird die Effizienz der neuen Kapside auf Anfallshäufigkeit und Anfallsdauer untersucht.

Die erfolgreiche Durchführung dieses Projekts wird einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung und therapeutischen Anwendung neuer rAAV-Kapside für Erkrankungen des Gehirns und der Retina leisten und wertvolle Daten zum Einsatz von neurotrophen Faktoren als begleitende Behandlungsmethode für zukünftige Gensubstitutionstherapien liefern.

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