Egal, ob alternative Kraftstoffe Fahrzeuge antreiben oder ob nachwachsende Rohstoffe (Biomasse) für Feuerungszwecke genutzt werden: Das Augenmerk liegt immer auf den Emissionen. Daher werden Abgasnachbehandlungseinrichtungen benötigt. Diese müssen zunehmend geregelt werden. Gleichzeitig müssen die Emissionen per Abgasmessung überwacht werden.
Gerade für hocheffiziente Entstickungseinrichtungen werden sowohl Ammoniak-(NH 3-) als auch Stickoxid-(NOx-) Sensoren benötigt. In diesem Vorhaben werden zwei bereits von den Grundlagen her bekannte Verfahren zur Detektion von Ammoniak und Stickoxiden zu einem kombinierten NH3/NOxX-Multifunktionssensorbauteil vereint. Beide Verfahren sind in Sensoraufbau und Materialauswahl sehr ähnlich.


rechts: So könnte ein gehäuster Sensor aussehen (Quelle: Heraeus Nexensos GmbH)
Sowohl der Lehrstuhl für Funktionsmaterialien der Universität Bayreuth als auch Heraeus Nexensos besitzen bereits eine große, aber komplementäre Kompetenz auf dem Gebiet der Abgassensorik für raue Umgebungsatmosphären. Diese bringen sie in das Projekt ein. Nexensos fertigt in Serienproduktion bereits diverse Sensortypen im Abgasstrang. Die Fertigung des Multifunktionssensorbauteils soll erstmals mithilfe der neuartigen Pulveraerosoldepositionsmethode erfolgen. Sie ermöglicht es, keramische Schichten bei Raumtemperatur direkt aus dem keramischen Pulver abzuscheiden. Als Projektziel wird angestrebt, einen planaren Demonstrator des NH3/ NOx-Kombisensors mit Sensorgehäuse und Sensorelektronik darzustellen. Am Ende könnte das Sensorbauteil wie ein im linken Bild gezeigter handelsüblicher Temperatursensor aussehen. Der komplette Sensor für die rauen Abgasumgebungen könnte dem rechten Bild ähneln.