Knocheninfektionen, insbesondere in Kombination mit Implantaten, sind trotz modernster chirurgischer Techniken und Antibiotikatherapien oft nur schwer zu beherrschen. Im Forschungsprojekt soll die Wirksamkeit niederfrequenter elektromagnetischer Felder zur Infektbehandlung belegt werden.
Implantatsinfektionen sind aufgrund schleimbildender Erreger und zunehmender Antibiotikaresistenzen (z. B. MRSA) nur eingeschränkt mit herkömmlichen Antibiotika zu behandeln. Die niederfrequente Magnetfeldtherapie zeigt im klinischen Einsatz eine Ausheilung des Knochendefekts mit gleichzeitiger Infektberuhigung. Ein neuer Ansatz ist die Ausnutzung des bioelektrischen bzw. biomagnetischen Effektes auf Bakterien zur Wachstumshemmung und zur Verbesserung der Wirksamkeit gängiger Antibiotika.


rechts: Prinzipieller Versuchsaufbau zum Nachweis der bakteriziden/bakteriostatischen Wirkung
Im Forschungsprojekt sollte untersucht werden, in welchem Ausmaß Keime, die Knocheninfekte auslösen, mit niederfrequenten elektromagnetischen Feldern beeinflusst werden können. Darüber hinaus sollten die Einflüsse dieser Felder auf die Wirksamkeit gängiger Antibiotika identifiziert werden. Der experimentelle Aufbau ermöglichte die getrennte Applikation magnetischer, elektrischer und elektromagnetischer Felder, um spezifische Wirkungen der jeweiligen Feldkomponente zu ermitteln. Diese Untersuchungen sollen den klinischen Einsatz des Therapieverfahrens im Sinnne einer Zweitindikation zur Behandlung von Knocheninfekten vorbereiten.
Die Ergebnisse bestätigen die klinischen Beobachtungen bei infizierten Pseudarthrosen: Es wurde eine deutliche und signifikante Reduktion des Bakterienwachstums bei den untersuchten Feldarten für Staph.-aureus-Kulturen beobachtet, wobei die Größe des Effekts abhängig von dem applizierten Feld ist. In Kombination mit Gentamicin konnte außerdem eine Steigerung des wachstumshemmenden Effekts des Antibiotikums gezeigt werden.