Statt mit drahtgebundenen Sensoren soll der Herstellungsprozess von Faserverbundwerkstoffen künftig auf Basis der Radio-Frequenz-Identifikation (RFID) überwacht werden.
Die als Leichtbaumaterialien verwendeten Faserverbundwerkstoffe (FVW) erfahren in ihrer Herstellung komplexe Verläufe physikalischer Größen wie Temperatur und Druck. Diese Prozessgrößen entscheiden über die Qualität und die industrielle Einsetzbarkeit der Bauteile und werden derzeit durch drahtgebundene Sensoren überwacht. Besonders in der Luftfahrtindustrie sind hohe Qualitätsanforderungen vorgeschrieben, und ihr Erreichen muss im Prozessfortschritt und -verlauf durchgehend dokumentiert werden.

Ziel des Projekts war es, Einsatzpotenziale der RFID-Technologie entlang des FVW-Produktionsprozesses zu ermitteln und die technischen Herausforderungen bei der Anwendung von RFID-Transpondern auf FVW-Bauteilen bzw. bei der Integration in FVW-Bauteile zu lösen. Durch sensorielle Erweiterung der RFID-Transponder sollten die Prozessparameter genauer erfasst und damit die Prozessqualität erhöht werden. Weiterhin sollte die RFID-Technologie genutzt werden, um durch produktindividuelle Datenspeicherung die Produktionssteuerung und -dokumentation flexibler zu gestalten.
Zunächst wurde der sinnvolle Einsatz von RFID-Transpondern im Produktionsprozess untersucht und an einem exemplarischen Teilprozess validiert. Auf Basis dieser Ergebnisse wurden Verfahren zur informationstechnischen Einbindung der RFID-Transponder in die Produktionssteuerung entwickelt. Parallel wurden Möglichkeiten der technischen Integration von Transpondern in Form- und Bauteile aus FVW sowie deren sensortechnische Erweiterung erarbeitet. Dabei waren vor allem die Funktionsfähigkeit der Transponder und die Strukturfestigkeit der Bauteile zu gewährleisten.