Die Echtzeit-Magnetresonanztomographie erlaubt eine schnelle und direkte Darstellung der Herzbewegung, die auch gegenüber Arrhythmien stabil bleibt.
Die Magnetresonanztomografie (MRT) erlaubt nicht nur die bildliche Darstellung von Organen, sondern ermöglicht auch eine Funktionsanalyse, z. B. die Bestimmung des Pumpvolumens des Herzens. Diese ist integrativer Bestandteil der kardialen MR-Diagnostik und hat sich aufgrund ihrer Genauigkeit als Referenzstandard der Funktionsanalyse etabliert.


rechts: Die neu entwickelte 32-Kanal-Spule mit flexiblem, sehr leichtem Ober- und starrem Unterteil. Der Oberkörper des Patienten liegt dazwischen (Quelle: Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie)
Bisher verfügbare Techniken der sogenannten „Cine-MRT“ (Aufnahme von Teilbildern immer zu gleichen Herzphasen, anschließende zusammengesetzte Rekonstruktion) erlauben jedoch nicht die Echtzeitanalyse des Herzens bei gleichzeitig hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung und erfordern deshalb Atemanhaltephasen. Dies ist bei Kindern und schwerkranken Patienten aber nur selten möglich. Bei Herzrhythmusstörungen führen diese Techniken zu einer ungenügenden Bildqualität. Die Genauigkeit des Verfahrens hängt stark von der zeitlichen und räumlichen Auflösung und Bildqualität ab, welche in diesem Projekt im Hinblick auf die Echtzeit-Cine-MRT durch Hochfeld-MRT (3 Tesla) und das Ausreizen von Beschleunigungstechniken optimiert wurden. Um den Signalverlust durch die Beschleunigung weiter zu vermindern, war eine geometrisch und elektronisch optimierte Multielement-Empfangsspule (32 Elemente) notwendig, die im Rahmen des Projekts aufgebaut wurde. Zudem wurde die Messtechnik an Vielkanaltechnik und Echtzeitbildgebung angepasst.
Das Projekt bestand aus folgenden Teilschritten: Identifizierung der optimalen Spulengeometrie in Simulationen und Phantomaufbauten, Testaufbau einer 32-Element-Spule zu Phantom- und Probandenmessungen, Optimierung und Anpassung der Sequenztechniken an den Spulenaufbau, Evaluierung der Echtzeittechniken mit patiententauglichem Spulenaufbau bei gesunden Probanden. Nach Abschluss des Projekts werden diese Techniken auch an verschiedenen Patientenkollektiven untersucht. Mit Hilfe dieser Verbesserungen kann durch die Echtzeit-Cine-MRT das Einsatzspektrum der Herz-MRT erweitert bzw. der Einsatz belastender Eingriffe, wie etwa die Narkose bei Kindern, unnötig werden.