Die deutschen Versandhändler sind einem steigenden Rationalisierungsdruck ausgesetzt. Dieser wirkt sich insbesondere auf die kostenintensive Logistik in den Distributionszentren und den dortigen Verpackungsprozess aus.
Das Ziel des Projekts war es, den Automatisierungsgrad beim Verpacken kundenindividueller Bestellungen im Versandhandel zu steigern und somit eine Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und der Produktivität zu erreichen.


rechts: Prozessablauf des roboterbasierten Verpackens von Versandkartons am Beispiel eines durchgeführten Versuchs (Quelle: Marcus Röhler / Fraunhofer IGCV)
Es wurde ein methodisches Vorgehen für eine optimierte, hybride Anlagenstruktur konzipiert, und im Rahmen von Projekt- und Ideenworkshops wurden verschiedene Ansätze für formatflexible und praxistaugliche Greifsysteme sowie Kartoniermaschinen erarbeitet. Zum automatisierten Verpacken wurden weiterhin Konzepte entwickelt, um ein dreidimensionales Abbild der Artikel im Tray zu ermitteln, eine optimale Packordnung der Kartons zu erzeugen sowie daraus die Bahnplanung des Greifers abzuleiten.
Am Aufbau einer roboterbasierten Lösung wurden die erarbeiteten Konzepte anhand einer durchgängigen Prozesskette zum automatisierten Verpacken von Artikeln in den Versandkartons validiert. Die Versuchsergebnisse bestärken die Ansicht, dass das Gesamtkonzept in die Industrie übertragen werden kann. Hierzu müssen vor allem die Prozessunsicherheiten berücksichtigt werden, welche unweigerlich aus der kinematischen Kette des Handhabungsapparats entstehen (z. B. durch Verwendung von steiferen Parallel-Kinematiken und Online-Prozessüberwachung).