Assistentensystem für die integrierte Größen- und Preisoptimierung (DISPO)

Speziell im Textileinzelhandel beeinflussen sich die Effekte verschiedener Preisreduzierungs- und Belieferungsstrategien erheblich. In DISPO wurden beide Effekte zum ersten Mal in einem integrierten Modell behandelt.

Bei einem Textildiscounter mit hunderten Filialen vermischen sich zwei unterschiedliche Problemebenen: Die Ware muss nachfragekonform eingekauft werden, und nicht schnell genug verkaufte Ware muss im Laufe der Zeit im Preis reduziert werden. Artikel werden in der Regel in festen Lotzusammensetzungen eingekauft, d.h vorverpackte Plastiktüten, die einen Artikel in verschiedenen Größen beinhalten, also die Mengenverhältnisse der Konfektionsgrößen faktisch festsetzen.

Projektziel war es, beide Aspekte – einmal die Belieferung durch Lotpakete und zum anderen die Preisreduzierung im Verkaufsverlauf – in einem integrierten mathematischen Modell zu vereinen. Dies sollte mittels eines stochastischen gemischt-ganzzahligen linearen Programms realisiert werden, in dem Preisreduzierungen als Kompensation von Fehlbelieferungen dienen.

Gestartet wurde mit der Entwicklung von Einzelmodellen für die Belieferung in Lottypen und die Preisreduzierung. Für die separaten Modelle wurden Feldversuche durchgeführt, deren Ergebnisse eine Erprobung des integrierten Modells rechtfertigten. Wegen der enormen Größe des Modells war es nötig, adaptierte Verfahren zu entwickeln: einen exakten Löser für das Benchmarking sowie für den praktischen Einsatz eine Heuristik. In einem abschließenden Feldversuch wurde DISPO getestet. Das Ergebnis war positiv: eine durchschnittliche Ertragssteigerung um fast 1,4 Prozentpunkte des integrierten Modells gegenüber den momentan voneinander unabhängig eingesetzten Optimierungen von Belieferung und Preisreduzierung.

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