Machbarkeitsstudie zur energetischen Autarkie in der Brauwirtschaft

Das Ziel der Machbarkeitsstudie war es, das Potenzial zur Eigenenergieversorgung kleiner und mittlerer Brauereien aufzuzeigen, um bestehende Abhängigkeiten gegenüber Energieversorgern zu verringern bzw. zu flexibilisieren. Das Forschungsinteresse galt hierbei der Reduktion des Energiebedarfs einer Brauerei sowie der Substitution von Energie aus Fremdbezug.

Bei der Versorgung mit Primär- und Sekundärenergie ist die deutsche Brauwirtschaft in erheblichem Maß von Energieversorgungsunternehmen abhängig. Aufgrund veränderter politischer, wirtschaftlicher und sozialer Rahmenbedingungen, wie z. B. der Energiewende oder steigender Energiepreise, gewinnt das Thema „Energie“ innerhalb dieser (kostengetriebenen) Branche zunehmend an Bedeutung.

Zur Abbildung des Energiebedarfs sowie der Energie- und Materialflüsse einer Musterbrauerei wurde ein Modell in MATLAB/Simulink erstellt, das über die erforderlichen physikalischen und prozessspezifischen Eigenschaften verfügt. Zusätzlich wurden Messungen vor Ort durchgeführt, um ein möglichst realitätsnahes Abbild zu generieren. Hierauf aufbauend konnten die Energie- und Stoffströme bewertet und der physikalisch minimale Energieverbrauch des Brauprozesses berechnet werden. Um den Grad an energetischer Autarkie zu ermitteln, wurde eine Energiesimulation in Plant Simulation durchgeführt und nachgewiesen, dass unter Berücksichtigung verfügbarer Technologien erneuerbarer Energien ein sog. zeitgleicher Autarkiegrad von 38-55 % erreichbar wäre. Am Beispiel der mikrobiellen Brennstoffzelle konnte zudem gezeigt werden, dass für die Brauwirtschaft ein erhebliches Potenzial bei der energetischen Nutzung von produktionsspezifischen organischen Reststoffen und Niedertemperaturabwärme besteht.

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