Im Rahmen dieses Forschungsprojekts wurde ein Funktionsmuster einer Sonde zur dreidimensionalen Darstellung der Nervenversorgung in Ringmuskeln wie an der Lippe oder im Analkanal entwickelt.
Der Messkopf der Sonde wurde in einem dreistufigen Vergussprozess mit eingebetteten Elektroden im Autoklaven gefertigt. Die Datenaufzeichungseinheit wurde mit ST Microcontrollern (ARM Core) aufgebaut. Zum Einlesen der Daten kam ein Analog-Digital-Wandlerchip zum Einsatz, der speziell für EMG- und EEG-Messungen entwickelt wurde. Die Signalfilterung erfolgt direkt bei der Aufnahme. Die EMG-Daten werden auf einer SD-Karte gespeichert. Das Einlesen der Daten von der SD-Karte in den PC erfolgt mit einer dafür entworfenen Software.
Die eingelesenen Daten können mit einer in Matlab entworfenen Korrelationsroutine ausgewertet werden. Diese automatisch durchlaufende Auswertung findet innerhalb der großen aufgezeichneten Datenmenge Bereiche, in denen EMG-Signale auftauchen, bei denen ein räumlicher und zeitlicher Versatz besteht. Damit wird dem Benutzer angezeigt, in welchem Kanal und in welchem Zeitbereich die EMG-Rohsignale analysiert werden müssen. Mit Hilfe dieser Methode kann von Medizinern innerhalb von ein bis zwei Stunden ein 16-Kanal-EMG-Signal am Ringmuskel aufgezeichnet und ausgewertet werden.