Materialverformungen, Schadensprozesse oder Aussehen und Form historischer Objekte sollen heute nach allen Regeln der Kunst hoch aufgelöst aufgezeichnet und analysiert werden. Dazu benötigt man die aktuellsten Messverfahren an den unmöglichsten Stellen, insbesondere in größeren Höhen von Baudenkmälern. Beispiele, wie das gehen kann und welchen Wert die in Bayern entwickelte Messtechnik für die Erhaltung von Kulturgütern hat, sollte das Forschungsprojekt RECORDS aufzeigen.
Ausgangspunkte des Forschungsvorhabens waren hochauflösende Scanner und die Shearografie, ausgereifte multispektrale Fototechniken und die IR-Reflektografie und -Thermografie, die wahlweise mit einem modularen Kransystem der Filmindustrie gekoppelt wurden und vom Boden aus bedient werden sollten. Zudem wurde ein in vielen Fällen erforderlicher schwingungsgedämpfter Kranaufsatz entwickelt.


Nach Ende der Projektlaufzeit steht fest: Der „Gyrohead“ erfüllt alle Wünsche der Filmindustrie für die Aufnahme bewegter Bilder. Seine hohe Flexibilität erweitert die Scanoptionen zur Architekturvermessung in Höhen bis 16 Meter beträchtlich. Das 3D-Streifenscanning liefert exquisite Bilder aus beliebiger Position und kann mit der Multispektralen Foto- und IR-Technik optimal kombiniert werden. Und die Shearografie wird wohl zum festen Bestandteil des Monitorings und der Kontrolle im Kulturgüterschutz werden.
Bekannt wurde das Projekt durch Messkampagnen im Augsburger und Bamberger Dom, in St. Sebald und St. Lorenz in Nürnberg und im hohen Dom zu Köln. Erfreulich für das Arbeitsteam ist, dass der innovative technische Pool die Ausgründung eines KMU an der Universität Bamberg ermöglichte.