Automatisierte Hördiagnostik und Hörgeräteanpassung

Die meisten Schwerhörigen können nur mit einem Hörgerät behandelt werden. Ein neues Messsystem soll die Hördiagnostik und die Hörgeräteanpassung vereinfachen.

In der audiologischen Diagnostik werden zur Lokalisation und Erfassung einer Hörstörung subjektive und objektive Tests eingesetzt. Im Besonderen eignen sich die cochleären Distorsionsprodukt-Emissionen (DPOAE) und die auditorischen „Steady State“-Antworten der neuralen Hörbahn (ASSR) zur frequenzspezifischen und quantitativen Erfassung einer Hörstörung. Sie sind daher prädestiniert für den Einsatz bei Kindern und älteren Menschen. Es ist derzeit kein Messsystem vorhanden, mit welchem die audiometrischen Tests in ihrer Ganzheit durchgeführt werden können.

Ziel des Projektes war die Entwicklung eines mobilen Messsystems zur Durchführung aller für die Hörgeräteanpassung relevanten Hörtests. Es wurde ein kompaktes, mobiles, modular aufgebautes Messsystem zur automatisierten Hördiagnostik und Hörgeräteanpassung entwickelt, das in Kliniken, Arztpraxen und beim Hörgeräteakustiker eingesetzt werden kann. Zur Steuerung der Messabläufe wurden einfache, selbsterklärende Menüs eingesetzt. Durch ergebnisorientierte Steuerung der einzelnen Messmodule sowie durch simultane Erfassung verschiedener Messgrößen konnte eine erhebliche Reduzierung der Messzeit erreicht werden. Zur Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeitsspanne bei den subjektiven Tests wurden visuelle Verstärker eingesetzt. Aus den Kenngrößen der gestörten Hörfunktion wurden Hörgeräteanpassparameter entwickelt, die über eine geeignete Schnittstelle dem Hörgeräteanpasssystem zur Verfügung gestellt werden. Durch vergleichende Anpassung bei schwerhörigen Patienten konnte gezeigt werden, dass die Programmierung des Hörgerätes auf der Basis objektiver Kenngrößen zu gleichen Ergebnissen führt wie die Programmierung des Hörgerätes auf der Basis herkömmlicher subjektiver Befunde.

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