Der Bedarf an technischen Lösungen, die eine Lokalisierung von digitalen Fotoaufnahmen innerhalb von Gebäuden – zum Beispiel zur Bauüberwachung – ermöglichen, wächst kontinuierlich. Im Rahmen des Vorhabens sollte eine Systemlösung entwickelt werden, die auf Sensortechniken aufbaut.
Von Architekten werden zum Teil Tausende von Baustellenfotos pro Woche zu Dokumentationszwecken angefertigt. Diese können nur ungenau und mit hohem Aufwand verortet werden. Das Forschungsvorhaben hatte das Ziel, Bildaufnahmen innerhalb von Gebäuden vollautomatisch zu verorten. In enger Kooperation sollte im Rahmen eines Forschungsvorhabens Sensortechnologie in das neue Anwendungsfeld übertragen, ein ertser Prototyp entwickelt und anschließend in einem Feldtest erprobt werden.


rechts: Partikelmenge in Karte: Die Partikelmengen (rot) im Geschossplan repräsentieren die jeweils aktuelle Position des Sensors unter Berücksichtigung der möglichen Unsicherheiten bei der Bewegung durch das Geschoss
Eine Gruppe von Verfahren, die als Lösungsansatz für das gestellte Problem sehr vielversprechend erscheinen, sind die Partikelfilter. Für den Einsatz dieser Technik wird zum einen eine spezialisierte Sensortechnik benötigt, die zu Beginn des Projektes entwickelt wurde. Zum anderen wird Vorwissen in Form von Geschossplänen kontinuierlich mit den Messungen der Sensorik kombiniert. Das Ergebnis der Lokalisierung sind Hypothesen in Form sog. Partikelmengen, die die möglichen aktuellen Positionen repräsentieren und aus denen schließlich die wahrscheinlichste aktuelle Position berechnet wird.
Die experimentellen Resultate zeigen, dass das entwickelte System für den vorliegenden Anwendungsfall eine Positionsschätzung mit ausreichender Genauigkeit liefert. Zudem lassen sich Störeinflüsse wie Messungenauigkeiten oder Sensorausfälle kompensieren. Da die neue Smartphone-Generation bereits mit einer Vielzahl an Sensoren ausgestattet ist, wird geprüft, wie sich das System auch auf mobile Endgeräte übertragen lässt.