Das Forschungsprojekt untersucht Energiespar-Möglichkeiten durch selektives Abschalten von Steuergeräten im Fahrzeug.
Im Automobilbereich führten die steigenden Anforderungen insbesondere in den Bereichen Sicherheit, Umweltschutz und Komfort in den vergangenen Jahren zu einem rasanten Anstieg der elektronischen Bauteile. Der damit verbundene erhöhte Stromverbrauch kann durch Partial Networking wieder reduziert werden, indem nicht benötigte Steuergeräte selektiv über den CAN-Bus abgeschaltet werden. Ein geringerer Bedarf an elektrischer Energie wirkt sich unmittelbar auf den Kraftstoffverbrauch und somit auch auf die CO2-Emissionen aus. Der energietechnische Vorteil ist besonders für Elektrofahrzeuge relevant. Neben der Reichweitenerhöhung spielt hier auch die Lebensdauer von Elektronikkomponenten eine Rolle. Ziel des Projektes ist eine signifikante Reduktion der Energieaufnahme der Bordelektronik unter Beibehaltung von Funktionalität und Funktionssicherheit.
Ein Versuchsfahrzeug (Abb. 1) wurde um eine zentrale Steuereinheit (Power Master) sowie Partial-Networking (PN)-fähige Teststeuergeräte erweitert. Es wurden sog. Funktionscluster (z.B. Anhängerbetrieb: Anhängersteuergerät ist aktiv) gebildet, denen die Steuergeräte zugeordnet wurden (Abb. 2). Aufgrund implementierter Definitionen und Algorithmen sendet der Power Master Signale an die Steuergeräte, um sie bei Bedarf gezielt ein- und auszuschalten. Während des Projektes wurden die PN-Emulatoren in den Teststeuergeräten sukzessive durch reale PN-Transceiver ersetzt. Bei zahlreichen Testfahrten wurden alle relevanten Daten aufgezeichnet und anschließend ausgewertet.
Signifikante Energieeinsparungen sind möglich und abhängig vom Fahrprofil. Die Integration teilnetzfähiger Transceiver erfordert jedoch noch umfangreiche Anpassungen von Hard- und Software.