SARS-CoV-2-Infizierte mit einem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf benötigen Medikamente zur Behandlung und Infektionsprophylaxe. SARS-CoV-2-Varianten wie Alpha, Beta, Delta, Omikron können Impfstoffen und Antikörpern teilweise entkommen.
SARS-CoV-2 bindet an das Membranprotein ACE2 und dringt dann in die Zelle ein. Die Behandlung mit löslichem ACE2 kann die Infektion potenziell verhindern. Aufgrund klinischer Erfahrung mit Fusionsproteinen wurde ein Projekt gestartet, mit dem Ziel, ACE2-Antikörper-Fusionsproteine zu erzeugen und deren strukturelle und virusneutralisierende Eigenschaften zu analysieren.


rechts: FYB207 besetzt das virale Spike-1-Protein und nimmt dem Virus die Möglichkeit, an die menschliche Zelle anzudocken. Die Infektion wird dadurch verhindert (Quelle: Formycon AG)
Verschiedene Fusionsproteine, die ACE2 mit dem konstanten Teil eines Antikörpers (Fc-Teil) verbinden, wurden mittels biophysikalischer, biochemischer und virologischer Methoden untersucht.
Das Projekt wurde wie geplant durchgeführt und erfolgreich abgeschlossen. Die Fusionsproteine zeigten die gewünschte Herstellbarkeit, Struktur und Stabilität. Effiziente In-vitro-Virusneutralisierung wurde für alle getesteten Virus-Varianten nachgewiesen. Je nach Design der Fusionsproteine wurden weitere funktionelle Eigenschaften erzielt, die die spätere Wirksamkeit im Menschen verbessern können.
Im Vergleich zu Impfstoffen und therapeutischen Antikörpern sind die ACE2-Antikörper-Fusionsproteine maximal gegen ein Ausweichen des Virus durch Mutation geschützt. Die Fusionsproteine zeigen zudem eine inhärente enzymatische Aktivität, die möglicherweise zusätzlichen Schutz für die Lunge und das Herz-Kreislauf-System von SARS-CoV-2-Infizierten bietet.