Träger von Herzschrittmachern konnten bisher nicht gefahrlos tomographisch untersucht werden – die Elektroden wurden zu heiß. Demnächst wird ein MR-kompatibles Schrittmachersystem verfügbar sein.

Die Magnetresonanztomographie (MRT) kann in nur einer Untersuchung viele Informationen gewinnen. Obwohl sie zu den risikoärmsten Verfahren überhaupt gezählt werden kann, gibt es Einschränkungen. Dazu zählen die Träger von Herzschrittmachern, bei denen die Untersuchung im MRT derzeit nicht angezeigt ist. Grund sind die Wechselwirkungen der elektromagnetischen Felder mit den Implantaten, insbesondere den Elektroden. Ziel des Projekts war es, Herzschrittmacher-Träger langfristig gefahrlos im MRT untersuchen zu können.

In intensiver Grundlagenforschung wurden zu Beginn des Projektes zunächst die Wechselwirkungen zwischen MRT und Implanta­ten charakterisiert. Schwerpunkte waren die Entwicklung

• einer Computer-Simulationsplattform

• eines standardisierten Körperphantoms

• einer Messtechnik für die Charakterisierung der induzierten Gradienten- sowie Hochfrequenzfelder bzw. -ströme im MRT in Korrelation mit Erwärmung

• exakter MR-Thermometrie-Methoden.

Mit den verbesserten Testmethoden wurden die Risiken für Schrittmacherpatienten im MRT evaluiert. Dabei bestätigte sich, dass die ungewollte Erwärmung der Elektrode das größte Sicherheitsrisiko darstellt. Daher lag der Schwerpunkt auf der Lösung dieses Problems. Wesentliche Fortschritte in der Elektrodentechnik wurden erzielt. Die theo­reti­schen und experimentellen Ergebnisse wurden in zahlreichen Publikationen dargelegt, zudem führten sie zur Anmeldung einer Reihe von Patenten.

Aufbauend auf die Ergebnisse wird aktuell intensiv an einem MR-kompatiblen Schrittmachersystem gearbeitet, das in Kürze verfügbar sein soll.

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