Im Rahmen des Forschungsprojekts wird ein Werkzeug für die Planung von Wasserverteilungsnetzen erstellt, das die zielgerichtete und kosteneffiziente Anpassung an geänderte hydraulische und strukturelle Bedingungen ermöglicht. Die Methoden des Asset-Managements und der Zielnetzplanung sowie weitere Konzepte zur Erhöhung der Versorgungssicherheit von Wassernetzen werden im Planungsprozess berücksichtigt. Das Planungswerkzeug wird als Open-Source-Paket entwickelt und kann in andere Softwarepakete integriert werden.
Trinkwassernetze binden den größten Teil des Anlagevermögens der Kommunen. Sie sind entscheidend für den Erhalt von Trinkwasserqualität und Versorgungssicherheit. Veränderungen der Siedlungsstruktur durch demografischen Wandel und Migration erfordern neben der notwendigen regelmäßigen Erneuerung auch die Anpassung der Netze. Der resultierende Kostendruck zwingt zum effizienten Einsatz der Finanzmittel. Interkommunale Zusammenarbeit, die von gemeinsamer Betriebsführung bis zum technischen Verbund von Leitungsnetzen reichen kann, verbindet Strukturanpassung und Effizienzsteigerung.
Projektziel ist die Erarbeitung einer Best-Practice-Lösung zur Unterstützung der Zusammenarbeit von Wasserversorgern bei der Integration einzelner Anlagen zu einem Gesamtsystem. Dies schließt die Entwicklung einer Softwarekomponente ein, die Planer und Versorgungsunternehmen bei der Ermittlung der optimalen zeitlichen Abfolge von Anpassungsmaßnahmen für den Übergang zum Zielnetz unterstützt.
Die ersten Schritte sind die Erfassung von Planungsgrundlagen und die Definition technisch-ökonomischer Vorgaben zur Ermittlung und Bewertung eines Zielnetzes. Dafür wird ein Szenario-Manager entwickelt, der als Anleitung bei der Erhebung und Verwaltung der Datengrundlagen dient. Für jedes Szenario wird ein Zielnetz ermittelt, das nach den technisch-ökonomischen Vorgaben bewertet wird. Im Ergebnis entsteht ein Ensemble an verschiedenen Netzen und Anpassungspfaden, dessen Variabilität die unterschiedlichen Annahmen in den Szenarien widerspiegelt. Die Ermittlung und Bewertung der Schnittmenge aus diesen verschiedenen Anpassungspfaden führt im letzten Schritt zu einem robusten Maßnahmenkatalog für die Realisierung der Anpassung.