Infektionen mit Viren, Bakterien oder Pilzen sind laut WHO in Mitteleuropa die dritthäufigste Todesursache, in ärmeren Regionen sogar die häufigste. Viele Erreger sind wandlungsfähig, entwickeln multiple Resistenzen gegen Antibiotika oder Virostatika oder entziehen sich dem Zugriff durch Impfstoffe.
Im Zentrum des ForBIMed-Verbundes stand die Identifikation und Bewertung von neuen Biomarkern zur Entwicklung innovativer Produkte für die Diagnose, Behandlung und Prävention von Infektionserkrankungen.



Im Rahmen des Verbundes beschäftigten sich 11 akademische Einrichtungen in Zusammenarbeit mit 9 vornehmlich bayerischen Firmen mit der Entwicklung besonders sensitiver, einfach anzuwendender und schneller Verfahren zur Differenzialdiagnose von bakteriellen und viralen Infektionen. Darüber hinaus wurden neue immunologische oder zelluläre Biomarker zur verbesserten Therapiesteuerung beispielsweise bei Transplantationen oder nach Impfung gegen z. T. lebensbedrohliche Erreger vorgestellt.
Einige der Entwicklungen, wie z. B. Systeme zum Nachweis bakterieller oder viraler Therapieresistenzen oder zur Qualifizierung von T-Zellen für zelluläre Therapieansätze werden derzeit klinisch validiert und stehen an der Schwelle zur Markteinführung. Die Firmen gehen nach konservativen Schätzungen über die nächsten 5 Jahre von kumulierten Umsätzen von rund 6 Mio. EUR und der Schaffung von 43 neuen Arbeitsplätzen in Bayern aus.
15 Nachwuchswissenschaftler konnten während der rund 3 Jahre ihre Bachelor-, Master- und naturwissenschaftlichen Doktorarbeiten abschließen. In mehreren Workshops erhielten sie ergänzend wichtige Einblicke in Tätigkeitsfelder jenseits des reinen Wissenschaftsbetriebs. Aus dem Verbund resultierten bislang 5 Patentanmeldungen und über 20 Veröffentlichungen.