Ziel des Forschungsprojekts war es, ein Verfahren für die Genotypisierung von Rinderembryonen zu etablieren und für die Zucht in der Bayerischen Fleckvieh Population einzusetzen.

Die Genomische Selektion ist seit 2011 das offizielle Zuchtwertschätzverfahren für die Rinderrasse Fleckvieh. Die Genotypisierung mit Hilfe von SNP-Arrays ermöglicht Aussagen über den Zuchtwert eines Tieres, noch bevor seine Leistungsdaten oder die seiner Nachkommen bekannt sind. Die genomische Evaluation kann bereits an frühen Embryonalstadien erfolgen. Zusammen mit MOET (Multiple Ovulation und Embryo Transfer) Programmen, können nach einer Genotypisierung die Embryonen mit gewünschten Eigenschaften gezielt ausgewählt und auf Empfängertiere übertragen werden.

Dabei wurden bei hormonell superstimulierten Spendertieren insgesamt 118 Embryo-Entnahmen durchgeführt und 673 Embryonen bioptiert. Die DNA der Embryo-Bioptate wurde mithilfe der genomweiten Amplifizierung vervielfältigt. Die Merkmale Geschlecht und natürlicher Hornstatus wurden am Embryo durch PCR und der Erbfehlerstatus durch Single Lokus Typisierung bestimmt. Es ist gelungen, alle derzeit bekannten Erbfehler der Rasse Fleckvieh bereits am Embryo zu bestimmen. Auch die genomischen Zuchtwerte konnten bereits am Embryo nach der Genotypisierung (SNP-Arrays) geschätzt werden. 101 genotypisierte Embryonen wurden auf Empfängertiere übertragen. Die vergleichenden Analysen von 55 Embryo-Kälberpaaren zeigten, dass die Zuchtwerte der Embryonen zu 98 % mit denen der daraus geborenen Kälber übereinstimmen. Die im Projekt erzielten Ergebnisse erlauben eine Nutzung dieser Instrumente in der Zuchtpraxis.

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